Feier – Streiken – Weiterkämpfen
+++ Das Frauen*kampftags Bündnis Berlin ruft zur Demonstration am 8. März 2019 auf +++
In diesem Jahr sieht das Bündnis Frauen*kampftag in Berlin neuen Herausforderungen und Chancen, denn der Tag, an dem das pluralistische Bündnis bereits zum sechsten Mal in Folge zu einer Großdemonstration aufruft, ist nun im Eilverfahren zum neuen regionalen Feiertag bestimmt worden.
Zudem wachsen die feministischen Bewegungen und Initiativen weltweit stetig an und auch in Deutschland haben die Aktivitäten zugenommen.
So wird mit neuer Streikrhetorik und viel Graswurzelorganisation Bundesweit zu Aktionen aufgerufen.
Aktivistinnen, die zum Teil sowohl im Bündnis Frauen*kampftag, wie auch im Frauen*streik Netzwerken mitwirken, versuchen nun einen möglichst gute Zusammenarbeit am 8.März zu gestalten.
Zur Demonstration am 8.3.2019 wird unter dem Motto „Feiern – Streiken – Weiter kämpfen“ aufgerufen und bereits am frühen Nachmittag auf dem Alexanderplatz ein vielseitiges Programm mit Redebeiträgen und Musik geboten.
Autorin Mithu Sanyal wird z. B. einen Redebeitrag zu Gewalt an Frauen halten und Rapperin Sookee mit Saye Skye, einem befreundeten Kollegen aus dem Iran, feministische Inhalte auf guten Beats vermitteln.
Die geplante Route beginnt am Alexanderplatz und führt auch in diesem Jahr zum Oranienplatz in Kreuzberg, an dem die Abschlusskundgebung vom Frauen*streik Komitee Berlin mitgestaltet wird.
Auffallend sind die zahlreichen Blöcke, die sich in diesem Jahr bereits angekündigt haben. So werden nicht nur Gewerkschaften in diesem Jahr besonders deutlich vertreten sein und mit der GEW sogar einen Wagen stellen, sondern auch Frauenorganisationen mit Migrations- und Fluchterfahrungen aus Iran, Afghanistan und Syrien möchten einen Wagen organisieren. Zudem wird es einen Block für Hebammen und Unterstützer_innen geben und auch der Wagen des Bündnisses für sexuelle Selbstbestimmung ist wieder mit dabei. Die Wut über den schlechten Kompromiss zum Paragrafen 219a, Luxussteuer auf Tampons und Binden und zunehmende Belästigungen von Beratungsstellen und Ärzt_innen, die Schwangerschaftsabbrüche vornehmen, werden viele der Demoteilnehmer_innen teilen. Wie in jedem Jahr werden auch Themenschwerpunkte zu Altersarmut und unbezahlter Mehrfachbelastung von Frauen* von unterschiedlichen Bündnismitgliedern gesetzt werden.
Gegen diese Zustände und viel anderen wird an diesem Tag demonstriert, denn das Bündnis hat sich 2013 gegründet, um den internationale Welt-Frauen*-Tag zu nutzen um alle feministischen Kämpfe und Anliegen auf der Straße zu vereinen.
„Die Errungenschaften vorausgegangener Feministinnen ehren wir am besten, in dem wir ihre Kämpfe weiterführen. Wir wollen keinen zweiten Muttertag im März, das können wir uns in diesen Zeiten des rechtspopulistischen Aufschwungs auch gar nicht leisten.“, sagen Friederike Benda und Katrin Wagner, zwei der Organisatorinnen des Bündnisses.
Bundesweit wird es am 8.März Demonstrationen und andere Aktionen geben. Um 17 Uhr sind auch die Teilnehmer_innen der Frauen*kampftags Demonstration aufgerufen sich am #globalscream zu beteiligen.
„Die Idee ist, dass alle gleichzeitig ganz laut schreien. Am besten 30-60 Sekunden lang. Das machen wir alle in der gesamten Bundesrepublik, vielleicht sogar in anderen Ländern. Es geht darum ungehemmt die Wut raus zuschreien. Auch wer nicht auf der Demo ist könnte sich daran beteiligen, mit tausenden Gleichgesinnten ist es aber sicher beeindruckender.“, erklären die beiden Organisatorinnen. Diese Aktionsform, die beim zweiten bundesweiten Frauen*streik-Treffen beschlossen wurde, soll als ein weiteres verbindendes Element zwischen den vielen Versammlungen und Aktivist_innen an diesem Tag dienen.
Informationen zum Demokonsens, so wie den aktuellen Aufruf finden Sie unter http://www.frauenkampftag.eu die Demonstration ist für alle Geschlechter offen, der erste Abschnitt ist allerdings Frauen, Lesben und Trans*frauen vorbehalten.
Presseanfragen über frauenkampftagberlin@posteo.de